140 Jahre jung
Der Kunstgewerbeverein in Frankfurt am Main
Mitte der 70er Jahre setzte in der Kultur der BRD eine bemerkenswerte Entwicklung ein. Musiker, Künstler, Filmemacher und Designer entwickelten ein eigenes, ganz spezifisches in Westdeutschland geprägtes Ausdrucksvokabular. Beeinflusst von Alchimia und Memphis erfasste diese Emanzipationswelle auch das Interieur Design, das sehr rasch unter dem Etikett »Neues Deutsches Design« international Karriere machte und heute durch signifikante Exemplare in nahezu allen großen Sammlungen deutscher Museen vertreten ist. Prof. Volker Albus Architekt und Innenarchitekt, Kurator und Autor, von 1994 bis 2018 Professor für Produkt Design an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe ist eine Zentralfigur des »Neuen Deutschen Design«.
Wir bitten um Anmeldung unter: info@kgv-frankfurt.de
Der KGV zeigt in der Historischen Villa Metzler in einer kleinen Kabinettausstellung vom 24.–26.06.22 von 11–18 Uhr einige exemplarische Arbeiten aus dieser Zeit.
Lernen Sie ein Kleinod des Klassizismus am Frankfurter Museumsufer kennen.
Der Kunstgewerbeverein in Frankfurt am Main e.V. ist ein selbstständiges Tochterinstitut der Polytechnischen Gesellschaft. Bald nach seiner Gründung 1877 ging der Verein 1878 unter das Dach der Gesellschaft, 1920 trennten sie sich und 1958 kamen sie wieder zusammen. Seit 1965 beteiligt sich der Kunstgewerbeverein an der Vortragsreihe der Polytechnischen Gesellschaft. Als sich im Jahr 2006 die Polytechnische Gesellschaft größer aufstellen konnte, begann sie, den Kunstgewerbeverein für seine gemeinnützige Arbeit mit einer jährlichen Zuwendung zu unterstützen.
Die Polytechnische Gesellschaft
Die Polytechnische Gesellschaft, entstanden 1816, hat in den vergangenen 200 Jahren 50 Tochterinstitute gegründet. Die Anlässe waren immer aktuell. Verantwortungsvoll und mit dem Wunsch zu gestalten und zu verbessern, nahmen sich die Polytechniker verschiedener Themen an. Einige Tochterinstitute gingen in städtische Trägerschaft über, andere wurden verkauft oder lösten sich wieder auf, um Platz für neue Initiativen zu schaffen. Heute gehören sieben Tochterinstitute zur polytechnischen Familie, die sich - von der Mutter finanziell gefördert - für Kultur, Kunst, Wissenschaft, Bildung und Soziales einsetzen.
Die Tochterinstitute
Neben dem Kammermusikverein engagiert sich besonders die 2005 gegründete Stiftung Polytechnische Gesellschaft für Wissenschaft und Bildung. Sie ist von der Polytechnischen Gesellschaft großzügig ausgestattet worden und spielt in Frankfurt auf vielen Feldern mit. So unterstützt sie auch Kultur und Soziales und ist sowohl fördernd als auch operativ unterwegs. In zahlreichen Stipendienprogrammen hat sie zum Beispiel seit ihrem Bestehen 45.000 Frankfurter Bürgerinnen und Bürger, darunter 1.100 Stipendiat*innen, gefördert. Die Wöhler-Stiftung, das Kuratorium Kulturelles Frankfurt e.V. und der Kunstgewerbeverein in Frankfurt am Main engagieren sich für Bildung, Kunst und Kultur und bereichern mit vielen eigenen Veranstaltungen die Frankfurter Kulturszene. Am Institut für Bienenkunde in Oberursel arbeiten Wissenschaftler*innen und Imker*innen gemeinsam daran, das Überleben der Bienen zu sichern. Und das älteste, heute noch aktive Tochterinstitut ist die Frankfurter Stiftung für Blinde und Sehbehinderte, die sich dafür einsetzt, dass Blinde und sehbehinderte Menschen aktiv am gesellschaftlichen Leben teilhaben können.